Cornwall – Tintagel in slow motion

**Werbung, da Orts- und Geschäftsnennung – unbezahlt aber als schön erlebt**

Heute haben wir „frei“ – ein jeder verbringt seinen Tag so wie er / sie es mag

Man merkt es sofort, eine gewisse „Disziplinlosigkeit“ schleicht sich bereits beim Frühstück ein … nach und nach kommen wir alle angebummelt und lassen uns viel Zeit – ach – „another Cup of Coffee please“. Und tragen die meisten auch noch „Zivil“, man erkennt sich ja kaum 😉

Wie bereits erzählt, fährt der Großteil der Gruppe gemeinsam los, um ein Herrenhaus zu besichtigen. Um 9.30 Uhr fahren zwei Taxen vor und Chef Ralf instruiert die Taxenfahrer noch einmal genau, damit alle auch da ankommen, wo sie hinwollen. Ralf bietet uns Bummlern einen Spaziergang an, den wir auch zu Zweit gerne in Anspruch nehmen. Und guck an, nachdem Ralf bei den letzten beiden Touren immer im Stechschritt vorneweg war, ist er nun auch im Spaziergeh-Modus und erzählt uns auf dem Weg ganz viel über den Ort, weist mich mehrfach auf schöne Fotomotive hin, wir erzählen alle ein wenig aus unserem Leben – eine sehr nette Runde.

Wir laufen wieder direkt am Hotel los, biegen ab in Richtung Klippen und gehen immer am Wasser entlang bis wir zu den Resten von Tintagel Castle kommen. Hier begründet sich ja die Bekanntheit des Ortes, hier soll ja angeblich König Artus geboren sein und auch Merlins Höhle soll sich direkt dort unter den Klippen befunden haben – Reste der Burg sehen wir, eine Höhle auch – den Rest überlasse ich dem Glauben und der Fantasie der Besucherscharen. Da ich in Northumberland ausreichend Gelegenheit hatte, Burgruinen zu besichtigen, hält sich mein Interesse hierfür in Grenzen. Die Klippen auf dem Weg und drumherum sind allerdings spektakulär schön. 

Wir umrunden das Gelände, es geht wieder einmal hoch und runter und wir laufen weiter, um die Kirche St. Materiana zu besichtigen.

In der Kirche zünde ich – wie immer – eine Kerze an und berichte meinen Lieben kurz, was ich alles so erlebe. Ich muss dann immer besonders an meine Großmutter denken, ihr hat es gefallen, dass ich reise und vor allem so gerne wandere.

Wir laufen noch gemeinsam über den Friedhof zurück bis in Städtchen, dort verabschiedet sich Ralf von uns – sicher ist er froh, auch ein paar Stunden für sich zu haben. Roswitha und ich beschließen noch gemeinsam einen Kaffee zu trinken, das Wetter ist traumhaft schön und so sitzen wir letztendlich sehr lange vor der Bäckerei, erzählen viel, sie wohnt nicht weit von mir entfernt, so haben wir natürlich ausreichend Gesprächsstoff. Außerdem sitzen wir taktisch genial, wir können prima Leute beobachten, die sich beschwingt auf in Richtung Burg-Ruine machen (ach ganz vergessen, diese war wegen Bauarbeiten nicht zugänglich – ob wir es den Leuten verraten sollen? Ach nein, es war ja trotzdem schön dort) und sich im Anschluss wieder mühsam die doch sehr steile Straße hochschleppen.

Nach bestimmt zwei Stunden beschließen wir, uns die Stadt und die kleinen Geschäfte anzuschauen. Das geht ziemlich fix. Tintagel ist nicht groß, die Geschäfte sind hauptsächlich auf Touristen ausgerichtet – man kann also einiges an „Artus und Merlin“ Kitsch bestaunen, natürlich gibt es Fudge ohne Ende, einige Pubs, noch eine Handvoll Hotels, das alte Postamt, eine Töpferei, zwei kleine Supermärkte, einen Geldautomaten – ich glaube, das war es.

Tintagel Toy Museum – eine Wundertüte

das alte Postamt

Nachdem wir alles genau unter die Lupe genommen haben, stellen wir fest, dass wir Hunger haben. Kurz überlegt, und wieder zu der Bäckerei wo wir vorher schon gesessen haben und dort zu Mittag gegessen. Danach trennen wir uns. Roswitha hat sich in einer Galerie in ein Bild verguckt, ich glaube sie ist mindestens drei- viermal dort gewesen und hat es dummerweise nicht gekauft, dass sollte sie noch den Rest der Tage beschäftigen. Ich bin gemütlich zum Hotel zurückgelaufen und habe ein kleines Nickerchen gemacht – schließlich hatten wir frei, meine Lauf T-Shirts gewaschen und mich dann in den schönen Garten gesetzt und zugeschaut, wie nach und nach alle wieder eingetroffen sind und von ihren Erlebnissen berichtet haben. Für den nächsten Tag ist wieder eine längere Wanderung geplant, da ist so ein fauler Tag auch mal schön.

Tintagel ist wirklich ein bezaubernder kleiner Ort, dort kann man prima entspannen und entschleunigen und ich würde immer wieder gerne dorthin zurückkehren.

Auf der Tour am nächsten Tag gibt es wieder Natur satt, ich freu mich schon, euch davon zu berichten. Bis dahin seid gut zu euch.

Nachtrag: liebe Roswitha, wenn du das hier liest, melde dich bitte. Ich habe deine Kontaktdaten so sicher weggepackt, dass ich sie bislang nicht wiedergefunden habe.

4 Gedanken zu „Cornwall – Tintagel in slow motion

  1. Wie du das alles so behalten kannst,all die „schrägen“Namen,Tageund Erlebnisse.
    Oder hast du Notizen gemacht zu jedem Tag.?
    Der Ort war wieder mal so „Wie im Fernsehen“,wo man denkt alles sei nachgemacht
    Bin gespannt wie es weitergeht..

    • ja, aus dem alten post office hätte auch Inspector Barnaby herausmarschieren können.
      Ein paar Notizen mache ich mir wohl – welche Orte, Strecken etc., die Erlebnisse fallen mir meistens beim schreiben wieder ein.

  2. Hallo Susanne, ich verfolge jetzt noch gespannter immer Deine Einträge und Bilder und bin auch total begeistert. Als nächstes hole ich mir mein Buch „Die Nebel von Avalon“ raus und schwelge in König Arthus Geschichte. Ich glaube in Tintangel würde es uns auch gefallen, auch wenn manches ein bißchen spooky ist, aber so sind halt die Engländer. Dir eine schöne Woche und bis nächsten Sonntag, ich freu mich jetzt schon. Liebe Grüße Gerti (und Thomas). P.S. Unsere gepflanzte Alnwick-Rose blüht jetzt, Erinnerung an letztes Jahr 🙂

    • WoW Gerti, danke.

      Und die Alnwick Rose blüht? Was für eine tolle Erinnerung. Ist jetzt genau ein Jahr her, dass wir dort waren. Schön war’s.
      Liebe Grüße zurück (auch an Thomas natürlich)

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