Herbstwetter in Cuxhaven

**Werbung da Verlinkung und Ortsnennung – unbezahlt aber völlig überzeugt**

Moin,

Ende September war ich für ein verlängertes Wochenende in Cuxhaven. Das ist ja schon fast Heimaturlaub. Von Bremen aus mit dem Zug knapp 1,5 Stunden, die Strecke fahre ich ja schon seit Jahren, die Ansagen im Zug kann ich synchron mitsprechen (und würde sie sicher viel peppiger gestalten).

Tatsächlich werde ich aber sonst immer in Cuxhaven am Bahnhof eingesammelt – auf Papa kann man sich verlassen, war daher in den vergangenen Jahren also höchstens mal kurz im Hafen, an der Alten Liebe – wenn wir mal wieder nach Helgoland gefahren sind und eventuell nochmal kurz in der Nordersteinstraße. Weiter bin ich irgendwie nie gekommen. Nun wollte ich mir mal Zeit nehmen und in Ruhe nochmal alles auf mich wirken lassen. In Döse hatte ich ein kleines, nettes Hotel gefunden, also „Premiere“ – zum ersten Mal in Cuxhaven am Bahnhof in den Bus gestiegen und ab nach Döse. Die Fahrt dauert knapp 15 Minuten, hat alles super geklappt.

Im Hotel kurz die Sachen abgestellt, den Rucksack geschnappt und los ging es. Ab Richtung Wasser und Strand. Am ersten Tag hatte ich super schönes Wetter, die Sonne hat gelacht, am Strand erst einmal ganz tief Luft geholt, ein windstilles Plätzchen gesucht, einen Tee getrunken und entspannt.

Schnell hatte ich mich entschlossen: von Döse sollte es an der Kugelbake vorbei über den Deich nach Cuxhaven gehen. 

Wenn ich die salzige Luft einatme, Möwen kreischen höre, Sand, Wasser, Deich um mich herum, Schiffe im Blick habe, dann fühle ich mich wohl. Das ist dann wohl Heimat.

Nach – vielleicht – knapp 2 Kilometer war ich bereits an der Kugelbake, ich kann mich wirklich nicht erinnern, wann ich davor das letzte Mal dort war.

Von dort ging es dann – mit einem Abstecher zum Fort Kugelbake und dem Zoo im Kurpark – über den Deich weiter an der Grimmershörnbucht entlang und schon war ich wieder in Cuxhaven. Durch den Alten Fischereihafen

dort habe ich noch eine Kleinigkeit gegessen und dann hat es für den Tag auch gereicht. Im Hafen gibt es reichlich Möglichkeiten nett essen zu gehen, die alten Fischschuppen sind zu netten Lokalen umgebaut und hier bekommt man wirklich frischen Fisch zu essen (wer es denn mag). 

Zurück ins Hotel, dort gab es noch als kleinen Willkommensgruß einen Sekt und etwas zu knabbern und dann bin ich – dank der vielen frischen Luft – auch schnell eingeschlafen. Am nächsten Morgen habe ich das tolle Frühstücksbuffet genossen, die wirklich sehr nette Servicekraft hat mir noch meinen „to go“ Becher mit Tee aufgefüllt und dann bin ich wieder los. Wieder in Döse an den Strand, dieses Mal in die andere Richtung, an Duhnen vorbei in Richtung Sahlenburg.

Leider hatte das Wetter total umgeschlagen, erst fing es nur ein wenig an zu regnen – nach ungefähr 45-60 Minuten war ich komplett nass geregnet – quasi „bis auf die Unterbüx“ und das trotz meiner Outdoor Klamotten. Hinter Duhnen gab es auch keine Möglichkeit mehr, sich unterzustellen oder irgendwo einzukehren, also einfach weiterlaufen. Nasser als nass geht ja glücklicherweise nicht. 

Auch wenn das Wetter wirklich „schiete“ war, die Landschaft und hier besonders die Küstenheide war dennoch wunderschön.

In Sahlenburg angekommen bin ich dann in das erste Geschäft, dass ich gesehen habe und habe gefragt, ob es von dort irgendwo einen Bus nach Cuxhaven zurück gibt. Der Ladenbesitzer war sehr freundlich – lustigerweise war es ein Geschäft für Outdoor Bekleidung – und er meinte dann nur ziemlich „trocken“, ich hätte ja schon alles an notwendiger Ausstattung – er könne mir jetzt die gleichen Sachen nur in trocken anbieten. Einen Bus würde es geben, aber ob der auf einem Sonntag fährt und wann – tja, da könne er mir leider auch nur den Weg beschreiben und viel Glück wünschen. Das hat gut geklappt. Es fuhr an der beschriebenen Stelle exakt 3 Minuten nachdem ich dort angekommen war ein Bus zum Bahnhof Cuxhaven (der nächste wäre drei Stunden später gekommen), die Busfahrerin guckte mich nur ziemlich mitleidig an, als ich tropfnass einstieg (vermutlich hat sie sich auch gefragt, warum die Touristen immer so dämlich sind und bei Regen spazieren gehen). Eine Direkt- oder Querverbindung nach Döse gab es nicht, also einmal komplett bis zum Bahnhof Cuxhaven und von dort mit dem Bus nach Döse. Ich glaube die Fahrerei hat bald länger gedauert als mein Ausflug.

Im Hotel habe ich erst einmal richtig heiß geduscht – die nassen Sachen im Zimmer verteilt und mich riesig gefreut, dass es in dem Hotel in der zweiten Etage eine kleine Kaffeebar gab, wo man sich selber einen Kaffee kochen konnte und auch heißes Wasser für Tee. Abend war ich noch um die Ecke eine Pizza essen und habe ansonsten einfach gefaulenzt, gelesen und „nichts“ getan, also schön kommodig entspannt.

Am dritten und letzten Tag gab es dann immer mal kräftige Schauer und Sonne abwechselnd, dafür war es richtig gut stürmisch geworden. Morgens bin ich wieder mit dem Bus nach Cuxhaven reingefahren, habe mir in Ruhe das Lotsenviertel angeschaut, bin noch im Hafen gebummelt und war dann mit meinen Eltern zum Essen verabredet.

Vorher bin ich einmal bis zu den Hapag-Hallen gelaufen, hier gab es früher einen „Liniendienst“ von Cuxhaven nach New York. Leider war an diesem Tag geschlossen, ich hätte sehr gerne eine Führung mitgemacht.

Und jetzt mache ich – aus absoluter Überzeugung und völlig unbezahlt – Werbung für Sascha und sein Lokal „Seeteufel“. Leider ist seine Website noch komplett unvollständig – aber ihr findet dort die Anschrift. Wenn ihr richtig lecker Fisch (und auch anderes) essen wollt, geht zu Sascha in den Seeteufel. Grüßt ihn bitte ganz lieb von mir.

Danach sind wir – also meine Eltern und ich – noch gemeinsam durch die „Stadt“ gebummelt, also einmal die Nordersteinstraße rauf und runter, viel mehr gibt es dort leider mittlerweile nicht mehr, haben noch zusammen einen Kaffee getrunken und uns dann verabschiedet. Da es gerade trocken war, bin ich über die Alte Liebe zurück zum Deich und zu Fuß zurück zum Hotel. Hui – kaum war ich auf dem Deich, wurde es richtig stürmisch, es hat mir fast die Füße weggezogen, an der Kugelbake war Land unter und die Strandkörbe standen nicht mehr auf der Wiese sondern mittenmang im Wasser.

Leider war dann die kleine Auszeit auch schon wieder vorbei und es ging zurück nach Bremen.

Geplant habe ich ganz fest, im nächsten Jahr bei schönen Wetter nochmal einen Tag direkt nach Sahlenburg zu fahren und von dort komplett bis Cuxhaven am Wasser bzw. durch die Küstenheide zu laufen. Die Strecke war so wunderschön, nur leider konnte ich sie aufgrund des verregneten Tages nicht so wirklich genießen.

Alles in allem war es aber eine schön Verschnaufpause, so nah bei und dennoch „Urlaub“.

Jetzt hoffe ich heute auf gutes Wetter, damit ich heute los kann.

Was habt ihr als nächste kleine Auszeit geplant? 

Wie immer – seid gut zu euch.

6 Gedanken zu „Herbstwetter in Cuxhaven

  1. Das muss wirklich Heimatliebe sein.
    Man merkt an Deiner Wortwahl, Deinen Beschreibungen, Deinen Fotos, dass Du überschäumst vor Freude, Liebe, Verbundenheit. Das finde ich toll. Mach weiter mit Deinen kleinen Auszeiten und Erkundungstouren…..
    Schönen Sonntag!

    • Freude, Liebe und Verbundenheit – schöner hätte man es nicht ausdrücken können. Danke.
      Diese kleinen Auszeiten sind so viel wert.
      Dir auch einen schönen Sonntag.

  2. Hallo Susanne, da beneide ich Dich schwer als Schwabenkind, wenn man es so nah zum Meer hat und die Seeluft genießen kann. Ich freu mich immer über Deine schönen Fotos und die Kommentare (nur Touri´s fahren klatschnass Bus..grins). Dank der Zeitumstellung war ich heute viel zu früh wach und bin auch seit Jahren mal wieder um 08:00 Uhr durch den Herbstwald spaziert und musste dabei an Dich denken, weil Du doch auch immer so früh unterwegs bist. Ich wünsch Dir einen guten Start in die Woche und in den November, möge er viel Sonne für uns bereit halten. Liebe Grüße aus Stuttgart.

    • Hallo liebes Schwabenkind. Stimmt, am Wasser bin ich recht schnell – aber eure Ecke hat doch auch seine Vorzüge – du kannst wenigstens mal Höhenmeter machen. Stimmt, die Zeitumstellung hat mir auch einen frühen Start in den Tag geschenkt, aber so war ich noch ein wenig „op tour“. Es ging – wohin wohl? – ans Wasser, mehr davon nächste Woche. Lieben Gruß und dir bzw euch auch einen guten Start in die neue Woche.

  3. Habe grade noch durch „Zufall“ deine Seite gelesen,da kommen also doch Heimatgefühle bei dir durch…..
    Als wir bei Sascha dann die Riesenteller gegessen haben,wir Fisch ,und du natürlich Nicht-Fisch.Aber Wasser,Schiffe,Leuchttürme und allesMaritime das gefällt dir immer noch.Bin gespannt was du heute erlebt hast(haben ja keine Whats-App bekommen) Weiter so

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