Moin,

seid ihr auch so durcheinander wegen der Zeitumstellung? Ich könnte da wirklich gut drauf verzichten. Zurück an die Mosel. Ich habe wieder wunderbar geschlafen, genieße das leckere Frühstück und freue mich über das tolle Wetter.

Heute soll es nach Cochem gehen. Mit dem Zug sind es knapp 10 Minuten und dort angekommen, kann man an der Mosel entlang in Richtung „Stadt“ schlendern.

Blick auf die Reichsburg

Morgens ist es noch relativ leer dort, so dass ich erst einmal in Ruhe durch die Altstadt schlendere und die schönen Häuser und Fassaden bestaune.

Als ich merke, dass es voller in der Altstadt wird (die ersten Reisebusse sind vorgefahren), erklimme ich die schmalen Treppenaufgänge hoch zum Kapuzinerkloster, lasse die meisten Menschen hinter mir.

Vom Kloster aus suche ich mir den Weg zur Reichsburg, hier wird es wieder etwas voller. Die wenigsten sind so wie ich zu Fuß auf dem Weg, einige fahren mit dem Fahrrad hoch (verrückt), andere lassen sich bequem entweder mit dem Shuttlebus oder mit dem PKW vorfahren. Ich laufe in Serpentinen hoch und freue mich, als es geschafft ist.

Blick von der Reichsburg auf Cochem

Von der Burg aus hat man wieder einen wunderschönen Blick auf die Mosel und auf Cochem, die Burg selber kann man nur im Rahmen einer Führung besichtigen. Nachdem ich mich nun hier hochgequält habe und die Reichsburg  wirklich wie aus einem Märchen entsprungen aussieht, bezahle ich den Eintritt und nehme an der – wirklich kurzweiligen – Führung teil.

Reichsburg

Nach der Führung mache ich auf dem Rückweg noch eine kleine Pause, schaue zu, wie die Shuttlebusse vor- und abfahren und die Besuchermengen ausspucken und wieder einsammeln. Ich laufe zu Fuß wieder runter in die Altstadt und stelle auf dem Marktplatz fest: kein Durchkommen mehr. Also wieder zurück zum Bahnhof und Rückfahrt nach Bullay.

Die pralle Mittagssonne sitze ich halbwegs schattig auf dem Hotelbalkon aus, trinke einen Kaffee und überlege, was ich mit dem angebrochenen Tag mache. Eigentlich wollte ich auf der Rückfahrt in Neef aussteigen und von dort nach Bullay laufen, bin aber in den Zug gesprungen, der dort nicht gehalten hat – nicht aufgepasst.

Vom Balkon aus sehe ich die Fähre die zwischen Bullay und Alf hin und her schippert, das ist doch eine Idee!

Also den Rucksack wieder geschultert, zur Fähre und schon bin ich in Alf. Von der Fähre geht es an der Straße entlang bis zur Doppelstockbrücke, die Alf und Bullay verbindet und dort schlage ich mich „ins Gebüsch“ Richtung Marienburg. Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob ich dem richtigen „Wanderweg“ gefolgt bin, ein irrer zickzack Weg geht steil durch ein Waldstück hinauf, ich schwitze, ich schnaube, ich ächze und denke kurz wehmütig an meinen Balkon, aber aufgeben ist nicht. Irgendwann komme ich tatsächlich an der Marienburg an. Wow. Die Quälerei hat sich gelohnt, was für ein Ausblick.

Blick auf Pünderich

Hangviadukt

Ich kann nach Pünderich hinüberschauen und auch das Hangviadukt mit seinen 97 Bögen von oben bestaunen. Nach einer längeren Pause – zum staunen und Luft holen, folge ich den Schildern Richtung Prinzenkopf, weiter über den Soldatenfriedhof zur Driesch-Hütte, die leider gerade schließt.

Von hier führt mich der Weg stetig bergab wieder zurück in den kleinen Ort Alf. Mit der Fähre wieder zurück nach Bullay. Die Tour hatte noch einmal knapp 7 Kilometer. Jetzt reicht es auch für heute. Also nur noch duschen, unten im Hotelrestaurant ein Glas Wein geholt und den Rest des Abends auf dem Balkon verbracht. Müde und sehr zufrieden.

Habt ihr die Zeitumstellung heute gut geschafft? Ich fühle mich ein klein wenig nach „Jet-lag“, das braucht jetzt wieder ein paar Tage, bis ich wieder im Takt bin.

Habt noch einen schönen Sonntag –  wie immer: seid gut zu euch.